Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse ist Cybermobbing zu einem Dauerproblem
geworden. 16,7 Prozent der Schülerinnen und Schüler – in Zahlen rund 1,8 Millionen Kinder
und Jugendliche – sind bereits Opfer gewesen. Corona habe die Lage noch verstärkt, und an
den Schulen gebe es zu wenig Prävention, geht aus derselben Studie hervor.
Cybermobbing zu erkennen ist nicht immer einfach, weil viele Eltern nicht wissen, womit sich
ihre Kinder online beschäftigen. Mögliche Anzeichen sind plötzliche psychische Veränderungen,
Verschlossenheit oder Wutanfälle. Erschreckend sind auch die Motive der Täter: 45 Prozent von
ihnen geben an, „Nur so zum Spaß“ oder „aus Langeweile“ (38 Prozent) so gehandelt zu
haben.
Paderborn als „digitale Heimat“ sollte sich diese alarmierenden Aussagen zu Herzen nehmen.
Wenn wir uns die Digitalisierung auf die Fahnen schreiben, dürfen wir auch die Schattenseiten
nicht ausblenden. Zunehmende digitale Angebote, die sich durch die Corona-Pandemie massiv
ausgeweitet haben, bergen auch zunehmende Risiken. Soziale Kontakte haben sich noch mehr
ins Internet verlagert, Videokonferenzen und Fernunterricht haben ihren Teil dazu beigetragen.
Als Schulträger und Nutzer der „Lernstatt“ ist die Stadt Paderborn in der Pflicht, zusammen mit
Eltern und der Gesellschaft, auf ein respektvolles Miteinander auch im digitalen Raum zu
achten und Cybermobbing mit aktiven Maßnahmen zu begegnen.
Wir bitten daher die Verwaltung um einen Sachstandsbericht zu
• Erkenntnissen zum Thema Cybermobbing in Paderborn
• Maßnahmen, die die Stadtverwaltung bereits trifft (z.B. über Schulsozialarbeiter, die
Unterstützung von Vereinen oder Institutionen im Kampf gegen Cybermobbing)
• Anlaufstellen für Cybermobbing-Opfer
• Aktivitäten der Stabsstelle Digitalisierung, ggf. in Zusammenarbeit mit Partnern, um
gegen Cybermobbing vorzugehen.
gez. C. Büsse, Dr. B. Röttger-Liepmann, M. Soubh
Quellen:
Techniker Krankenkasse,
https://www.tk.de/resource/blob/2135626/745900ec03dfdec67269a15dc5b02ff8/tk-studie-
Statista:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/917464/umfrage/motive-von-cybermobbing-taetern-